Spiel- und Sportverein "Einheit" TeterowLogo Piratenteam TeterowVereinswimpel SSVET

Abteilung Segeln

Ich (Carsten) durfte mal wieder, mit den Teterow`schen  auf dem Kutter mitsegeln. Alle Teamworker waren präsent, wir waren also mit sieben Mann an Bord. Müritzpokal - Ich hatte einiges von dieser Regatta gehört, nun durfte ich selbst dabei sein. Es sollte die 25. und letzte Wettfahrt um den Pokal sein. Immer Shit, wenn Traditionen zu Ende gehen.

Ich hatte mich in etwa zeitgleich mit Hansi am Freitagnachmittag auf den Weg nach Waren gemacht. Denn die Kutter wurden bei der Bootswerft Christen entladen und wurden dann zur Badestelle Waren geschleppt. Da wurden Hände gebraucht. Hansi und ich trafen uns dann genau aus entgegengesetzten Richtungen am Abzweig zur Badestelle. Der Kutter war schon entladen und wurde per Schubboot (kleines Schlauchboot) von der Bootswerft zur Steganlage der Badestelle verschifft. Wir kamen genau auf den Punkt an dem Steg an, um den Kutter in Empfang zu nehmen. Wir vertäuten und verankerten ihn und machten uns dann an das Aufriggen. Danach suchten wir uns auf dem Zeltplatz einen freien Flecken, auf dem auch die anderen Crewmitglieder Platz finden konnten. Nicht so einfach, denn inzwischen hatte sich der Platz gefüllt. 36 gemeldete Kutter, am Start waren es dann 34!!! plus Tross, das erfordert logistische und organisatorische Höchstleistungen des Veranstalters. Die Badestelle wurde für diese Veranstaltung komplett für die Kutter freigehalten.

 Zwischenzeitgleich waren Tüdel und Gutschi eingetroffen, die noch mal nach dem Rechten am im und auf dem Kutter schauten, Ankommensbier und eine Konjacke, taten gut, denn es war empfindlich kühl geworden. Ich begann dann mit den Vorbereitungen für die Verpflegung am nächsten Tag. Ich dachte, es wäre eine gute Idee, angesichts der angesagten Winde und des Wetters, wenn Zwiebel, Knoblauch, Speck und Vollkornbrot (das war mein schon erprobter Verpflegungspart) schon geschnitten an Bord sein würden. Aber so ein Zwischenhäppelie kann ja auch nicht schaden…und,  na klar, bei Bier, Speck und Knobi, ja die Zwiebeln fehlten (hatte ich vergessen – wurden sofort bei Walter in der Backstube nachgeordert) nahm der Abend seinen Lauf. Als wir uns dann entschlossen noch  irgendwo einen Happen Essen zu gehen war alles zu spät, wir fanden nichts, stellten aber fest, dass wir eigentlich ja schon knobimoppeligspeckselig satt waren. Noch ein Absacker und ab in die Kiste. Nachts Regen und Starkwind, wie angesagt, so sollte auch am Sonnabend werden.  Inschloppen.

Aufgewacht als das  Regentrommeln aufhörte, es war schon hell, logisch es war ja schon kurz nach 6:00 Uhr. Aufgestanden. Auch Hansi hatte schon die ersten Wetterfühlungen vorgenommen, denn schließlich war Teamwork Verteidiger des riesigen Pottes, des Müritzpokals. Ab in die Müritz, erfrischend schön, für mich das erste Mal in diesem Jahr. Frühstück fassen beim Nobelcaterer, was das technische Equipment betraf. Ansonsten ok (aber nicht wie in Teterow oder Güstrow. Frische Winde aus Südwest, huschelig, bedeckt aber kein Regen. Dann trafen auch Walter (mit den Zwiebeln, was machen die eigentlich in der Backstube mit Zwiebeln? Er hatte uns nie einen Zwiebelkuchen mitgebracht…?), Idol und Dietmar ein, die Crew war damit komplett. Segelklar machen, um 9:00 Uhr Eröffnung und Steuermannsbesprechung. Veranstalter gab kund, dass Müritzpokal in dieser Form beendet wird, aber sehr wahrscheinlich in das Blaue Band der Müritz eingegliedert wird. Schade, die Teterow’schen hätten mich ja auch schon mal eher einladen können. So würde ich also nur einmal an dem Müritzpokal in der alten Form teilnehmen können. Aber einmal ist bekanntlich besser als kein Mal. WFLschickte voraus, dass wir uns warm und wetterfest anziehen sollten und den Ausweis in die rechte Hemd- oder Ölzeugtasche stecken sollten, damit angeschwemmte überbordgegangene Personen leichter identifiziert werden können. Schwarzer Humor, den können wir auch gut. Aber ein bisschen ernst war es doch gemeint, denn es war lt. Wetterbericht einiges zu erwarten.

Kurs: Start Innenmüritz - Ansteuerung Sietow - Mitte Müritz -Tonne Kleine Kuhle (Rechlin) - Tonne Mitte Müritz - gelbe Marke Kameruner Angelverein Innenmüritz - gelbe Marke vor Badeanstalt Innenmüritz - Ziel in Höhe Anglerverein Kamerun (Kurslänge ca. 40 km Luftlinie). Start gegen 10:30 Uhr,  es wird auf alle Kutter gewartet.  

Ja dann fast pünktlich Start. Aber O-Schreck, die Startlinienbegrenzung in lee lag um ca. 90° zu weit in lee, man konnte die Startlinie achterlich absegeln. Zwei Startversuche, zweimal allgemeiner, ein Glück, wir waren grottig, bzw. es ging nicht anders. Dann haben doch wohl einige der Aktiven darauf hingewiesen, wie die Startlinie zu liegen hätte (wir auch…). „Schon in Arbeit“ wurde uns gesagt und tatsächlich richtig, nur ein büschen kurz. Aber es funktionierte. Wir kamen super weg mit Bb – Schoten. Machten Speed, die Böen waren hackig. Volle Konzentration war angesagt. Nach einigen hundert Metern hatten sich in Höhe Zeltplatz Kamerun mit wechselnden Positionen „Cutty Sark“, Preussen“ und wir „Teamwork“ abgesetzt. Wind stark schwankend. Aus der Binnenmüritz raus erwartete uns eine stuckige Müritzwelle. Dann noch ein Fahrgastschiff mit Bugschwell. Wir stampfen uns fest. „Preussen“ auch, „Cutty Sark“ nicht, macht in lee gute Meter bei gutem Speed. „Preussen“ uns in lee voraus, wir sacken langsam rein. Fallen ab und schaffen den Leedurchbruch, Winde werden stabiler, Böenfronten verlangen Aufmerksamkeit, wir pennen nur einmal, schwupp haben wir nasse Füße, aber eigentlich ja nur der Steuermann, denn die anderen, die Schuldigen , sitzen ja oben…  Dann haben wir den Rhythmus gefunden. Es läuft. Tonne Sietow wird gesichtet, wir wenden querab der Marke in lee voraus vor „Cutty Sark“. Die „Preussen“ kommt mit großer Höhe von Steuerbord. Es wird eng. Aber wir haben wohl irgendwo Speed gelöffelt und gehen als erste um die Tonne. Spi hoch, ab geht die Post. Die Konkurrenten sind uns auf den Fersen. Eine dunkle Wand geht über uns hinweg, Hagel, Wind, schlechte Sicht, Kutter steigt an wie ein Rennpferd, Tüddel hat Mühe nicht durch die Spiblöcke gezogen zu werden (na ja das ist wohl etwas übertrieben, aber nur ein wenig…), Kutter muss ausgeritten werden, denn Hansi hat zu tun, den Kutter auf Kurs zu halten. Es gelingt. Einige meinen der Kutter wäre geglitten. Na ja, rechnerisch nicht möglich, aber den „Fliegenden Holländer“ hatte ja auch keiner auf dem Schirm. Achterlich etwas vom Vorsprung eingebüßt. Dann Mitte Müritz Spi runter, uns erwartet ein Amwindkurs bis zur kleinen Kuhle. Strahlender Sonnenschein mit Böenfronten, die wir gut abwettern. So macht segeln Spaß! Vorsprung auf „Cutty Sark“ und „Preussen“ bleibt gefühlt gleich. Kleine Kuhle erreicht, Halse und zurück zur Mitte Müritz. Alle anderen Kutter kommen uns entgegen. Es läuft gut, wir müssen aber trotzdem auf Verfolger aufpassen. Gefühlt wird Vorsprung etwas größer. Mitte Müritz strahlender Sonnenschein und abflauende und auffrischende Winde wechseln sich ab. Vor uns eine tiefschwarze Wand…..hoffentlich erwischen wir die nicht. Sie zieht nördlich mit hängenden Regenschwaden durch. Zum Essen fassen kommen wir nicht so recht, volle Konzentration ist angesagt. Zwischen Mitte Müritz und Binnenmüritz raumt der auffrischende Wind immer mehr. „Cutty Sark“ zieht Spi, wir müssen regieren. Wir waren skeptisch, gucken uns das einige Zehntelsekunden an, aber es geht. Wir brettern zum Teil mit spitzen und zunehmenden Winden in die Binnenmüritz. „Preussen“ schont sein Material, zum vierten der „Medusa“ riesiges Loch , den zweiten angreifen lohnt sich nicht mehr…“, so die Worte des Steuermannes an Land. Wir nehmen die Bahnmarke und suchen die nächste Marke Höhe Badestelle. Da ein langer dünner stehender Gelber Zylinder. Wir vergewissern uns ob es die richtige Marke ist, sie ist es. Spi runter auf Deckung fahren, Vorsprung ist aber beruhigend, wir können nur noch selbst etwas falsch machen. Böen auf Binnenmüritz wieder hackig und anspruchsvoll, bloß keine überdrehte Schralung oder verschlafene Böe und den Kutter voll löffeln. Konzentriert fahren wir die Zielkreuze und gehen durchs Ziel. Erster! Wir sind stolz und glücklich. Hartes Stück erfolgreicher Arbeit. Wir zollen aber auch allen Crews unseren Respekt, die Kurs absolvierten, es ist echt toll in so einem starken Feld zu segeln!

Wir klatschen uns ab. Und endlich ein Sherry. Wir haben ihn uns verdient. Ran zur Bootswerft Christen abtakeln, abriggen, verladen, ab zum Basislager. Das geht alles mit der weltbekannten meclenburgischen Ruhe, die der Kraner, der Eigentümer der Werft höchstselbst, ausstrahlt.

Ab zum Basislager. Mit dem Kutter über Land fahren ist auch ein neues Erlebnis. Dort Knobi und Speck fassen, war ja schließlich vorbereitet. Zu Hause prallten alle etwas ab. Schon interessant zu merken wenn nach erstem Mundauftun alle ein Stück respektvoll und wahrscheinlich auch neidvoll (der darf das…) zurückweichen. Ja, Gesundheit ist alles!

Siegerehrung soll erst um 20:00 Uhr sein, ich möchte gerne nach Hause, da mein Enkel seinen 13. Geburtstag feiert und die ganze Familie eingeflogen ist. Ich verabschiede mich von der Crew, die da ist: Gutschi der Vormann und Getränkeverantwortliche, Tüddel der Spifahrer und Hilfsfocker, Walter der Focker und Schweiger, Dietmar der Großsegelversteher und Finanzhai, Idol der Besaner und Technikfreak, Hansi de Stürmann und Visionär. Und ich Carsten der Schreiberling, durfte mal wieder im Teamworken. Jungs es hat Spaß gemacht, ich freue mich auf weitere Einsätze!!!

Goode Wind!

Carsten

 

FacebookMySpaceTwitterGoogle BookmarksLinkedinRSS Feed