59. Teterower Familien…ähmm..Herbstregatta 2012
Nun hat es uns (4299 Carsten Jansen - Eberhard Steffen) mal wieder getroffen (stimmt nicht ganz in dieser Konstellation zum ersten Mal) – und man weiß ja, ich (Carsten) schreibe gerne! Zum einen weil man sich über die Platzierung freut und zum anderen, weil es die Piratengemeinschaft verdient noch aktiver beschrieben und beworben zu werden!
Die sprichwörtliche Familienatmosphäre in Teterow zu bewerben hieße eigentlich Eulen nach Athen tragen zu wollen, aber „wat mutt dat mutt“.
Die Herbstregatta begann wie immer mit einem lockeren Einstimmungsabend am Freitag. An dem sicherlich so manche Dönjes geschnackt wurden und das Nachsegeln der Regatten an Land mit wenn hätte könnte würde usw. macht immer wieder Spaß. Es gäbe eigentlich nur Sieger, aber die gibt es doch tatsächlich, wer teilnimmt hat doch schon gewonnen!
Am Sonnabend früh gingen dann bei herrlichem spätsommerlichen Wetter leider nur 17 Piraten an den Start. Gemeldet hatten doch einige mehr. Von den Güstrowern fielen die Jugendpiraten aus, weil sie noch in der Werft liegen, bzw. kaputtes Material von der IDM noch nicht ersetzt werden konnte. Außerdem waren zwei Boote an den Machasee in der Tschechei gefahren und ein gemeldetes Boot trat nicht an. Aber auch einige Teterower Boote blieben an Land. Die Regatta kann eigentlich aus norddeutscher Sicht auch ohne Berliner und andere Bundesländer aus sich selbst heraus immer ca. 25 bis 30 Boote an den Start bringen. In der Hochzeit des Bootsbaus anang der 80 er Jahre im letzten Jahrtausend waren wir alleine aus Güstrow mit 17 Piraten! zur Herbstregatta in Teterow angereist. Und ich meine, es wäre schön wenn wieder mehr Boote mit unterlegenem Material antreten (müssen wir da Anreize schaffen? -ist doch möglich!), denn was gibt es schöneres als sich in der Piratengemeinschaft wohlzufühlen. Auch uns Udo aus Rostock fehlte, weil er am Vorabend seinen 60. Geburtstag in der Rostocker und anderer Seglergemeinschaft nachgefeiert hat. Dazu unser aller herzlicher Glückwunsch! Mögen dir noch viele Segeljahre im Piraten und anderen Booten beschieden werden. Ich profitierte davon, weil ich somit seinen angestammten Schotmann Epi (Eberhard Steffen) ins Boot holen konnte.
Zur Eröffnung wurden dann die Junioreneuropameister im Piraten 2012 - Benjamin Schnepf und Fabian Jäckel sowie die Vizemeister der IDM Pirat 2012 Thomas Heldt - Benjamin Schnepf von ihrem großen Verein der Spiel-und Sportvereinigung Teterow geehrt (Geldgutscheine - das war gut so, denn so hatten alle was davon – ein Dank an Bennie und Fabi). Außerdem feierte Sascha Rix, der an der Vorschot von Anne Bauditz fuhr, 25.Geburtstag, der uns das Anlegerbier sicherte…wer kann eigentlich so viel trinken. Paul ließ alle hochleben mit unserem Schlachtruf. Das war auch angebracht!!!
Wir stellten beim Auftakeln fest, dass unser Pinnengelenk angebrochen war und noch zu einem Drittel hielt. Nicht schon wieder….ich dachte die Regattahexe hatte uns schon genug bestraft bei der IDM! Wir fuhren dann entsprechend vorsichtig und sicherten mit einem Bändsel den Ausleger. Würde es halten? dachten wir etwas indisponiert. Vorweg, es hielt. Fazit: Ich controlle wohl zu wenig…!
Der Wettfahrtleiter Jürgen Bohn (ein Altpirat aus Güstrow) aus Warnemünde konnte ein wirklich starkes Feld auf den Kurs schicken, denn am Start waren nicht weniger als 11 Teilnehmer der diesjährigen Meisterschaften. Darunter der Meister, der Vizemeister, der 4, der 11. , der 12. usw. Bei westlichen Winden um 3 Windstärken sah man dann die erwarteten Favoriten vorne. Wir (4299 Carsten und Epi) kamen mittelmäßig vom Start weg und setzten auf links. Das war aber verkehrt. Denn auf rechts zog es mächtig an und sofort sah man die Meister auf 4433 (Bernd Höft-Burkhard Rieck) vorne vor 4314 (Paul Merten- Jörgen Mohns - den Pokalverteidigern) vor 4434 (Ines Pingel-Thomas Heldt). Dahinter gab es ein Gerangel um die Plätze mit vielen Positionswechseln.
Der Kurs wurde wegen des Mittagessens auf dem Burgwall in der kürzesten Variante gefahren. Der Zieleinlauf blieb dann so wie beschrieben, eigentlich keine Überraschungen. Wir wurden hinter Bruna 4377 (Bruno Martens-Uwe Saue) 8. Ja, Bruno mischt immer noch die Felder auf! Ich ziehe immer wieder den Hut vor dieser echt beneidenswerten körperlichen Konstitution und sportlichen Leistung!!!
Teterow ist ja die einzige Regatta in Deutschland, bei der zum Mittagessen an dem schönen Burgwall anlegt und zu Mittag gespeist wird. Dabei gingen schon so manches Mal wertvolle Windeinheiten verloren oder aber man konnte Starkwinde abwettern, Tradition ist halt Tradition.
Danach ging es bei mir nach dem Mittag träge auf den Kurs, dieses Mal die längere Kursvariante. Im Gegensatz zu mir waren andere durch den mittäglichen Energieschub so aufgeziegelt, dass sie sehr heißspornig starteten und dabei etwas zu früh die Linie passierten. Keiner korrigierte den Einzelrückruf und so gab vielleicht so etwas wie eine Vorentscheidung für den Gesamtausgang der Herbstregatta, denn sowohl mit 4433 als auch 4314 waren zwei Mitfavoriten dabei. So gewannen dann 4434 vor 4367 (Frank Martens-Heike Martens) 3. wurde 4288 (Hans-Werner Rix-Dietmar Ebert). Wir (4299) wurden 4.
Die dann dritte Wettfahrt bei sich abkühlenden Temperaturen und Winden aus weiter westlichen Richtungen mit gleichen Windstärken ging dann mit Black Flag los. Wir starteten aus der zweiten Reihe aber auf der bevorzugten rechten Seite. Das war gut so, denn wir konnten prächtig ziehen. An der 1 waren dann 4200 (Marco Monegel-Ludger Wetzke vorne). Dahinter 4434, 4433 und 4299. Diese vier hatten schon einen guten Vorsprung. Marco wurde dann von den beiden gegenwärtig besten deutschen Piratenseglern eingefangen, auch wir konnten durch eine für uns nette Drehung auf rechts 4200 überholen. Da die beiden ersten sich komplett deckten, war es uns vergönnt auf Tuchfühlung zu bleiben und zuzuschauen, wie man richtig segelt. Der Einlauf im Ziel war dann wie folgt: 4434 vor 4433 und 4299. 4. wurde 4288. 4314 wurden nach Trouble am Start 10. Bei einem OCS hatten sie keine Chance mehr ihren Pokal zu verteidigen. Für uns war der Dritte sehr erfreulich. Die Konstellation der Gesamtwertung nach diesem Rennen war so, dass 4434 vor 4367 und 4299 führte. Gewinnen konnten nur noch 4433 und 4434. 4433 musste die letzte Wettfahrt unbedingt gewinnen, um den Gesamtsieg erreichen zu können. Bei den weiteren Platzierten davon drei punktgleich ging es darum, vor den anderen anzukommen, um sich in etwa auf dem Platz der nach drei Wettfahrten zu Buche stand einpegeln zu können.
Wir hatten natürlich erst mal anderes zu tun, Pinnengelenk organisieren und anbauen. Wir hatten auf dem See schon einige angesprochen. Und tatsächlich sie hatten. Anne Bauditz sogar zwei. Hanne Bauditz war aber zuerst da. Mit dem hilfsbereiten Teterower Altkämpen „Idol“ (Uwe Damm) wechselten wir das Gelenk. Danke dafür an alle Beteiligten, auch an Heino, der mir aus Röbel ein Ruderblatt mitbringen wollte, falls wir keine andere Lösung gefunden hätten. Ja, das ist eine echte gelebte Piratengemeinschaft!
An Land dann Freibier ohne Ende, es reichte noch für ein Vorstartbier, am Sonntagmorgen. Der stellvertretende Bürgermeister Teterows Uwe Rethmeyer hatte 2010 angekündigt, dass er für uns alle kochen wolle. Da die Teterower Herbstregatta im Jahr 2011 auf Grund von Hochwasser auf den schönen Kummerower See verlegt worden war (wer nicht dabei war hat selbst Schuld!), fiel dieses Essen aus und wurde in diesem Jahr nachgeholt. Der Vize von Teterow hätte lieber Koch werden sollen, denn sein Tafelspitz und die dazugehörigen Saucen haben super geschmeckt, Sie waren nicht nur Tafelspitz sie waren SPITZE!!!. Weil es so geschmeckt hat war der Tafelspitz alle, als die Nachzügler aufschlugen, Die wurden dann mit Dönern und Pizzen entschädigt, die der Teterower Gourmetkoch mit nicht vergebenen Kochsternen eigenhändig heranschaffte. Weil die Nachzügler den Spitz auch schmecken sollen, hat der Vize sofort angekündigt, Gleiches im nächsten Jahr zu Jahr zu wiederholen. Toll!!!! Wir freuen uns schon. Hoffentlich reisen zu der dann 60. Jubiläumsherbstregatta nicht zu viele an. T‘schä, wer zu spät kommt den straft der Spitz. Nein es war wirklich toll – ein großes Danke an den Teterower Gourmetvize!
Am Abend spielte dann der in Piratenkreisen allseits bekannte Teterower DJ „Bennie“ auf, begleitet von den gebeamten Regattabildern. Es wurde getanzt und man hatte Spaß. Einige fanden es kalt….was machen die erst bei der nächsten Eiszeit…. Andere gingen recht früh ins Bett, da der Tag und die zurückliegende Arbeitswoche geschlaucht hatten.
Am Sonntagmorgen dann tolles Wetter - Sonne mit frischen Winden aus Südwest. Wir hatten eigentlich gedacht, dass ein Up und Down gefahren werden würde, nein es wurde dann doch das alte Dreieck in der langen Kursversion. Gleich mit Black Flag. Nur ok, weil wir einen guten Start hatten. Gleich auf links raus. Es zog prächtig. 4434 vor 4138 und 4299 am Tonne 1 vorne. So ging es um die 2 und drei, 4433 hatte den Linksdreher verpasst und lag auf Platz 8. 4434 auf Gesamtsiegkurs. Die nächste Kreuze haben wir dann etwas verpennt, weil wir über Mitte fuhren (warum eigentlich – Penner!) und wieder zog es links. Mit einem Mal fanden wir uns vom sicheren 3. auf den 6. Platz verdrängt mir etlichen Booten dahinter in Lauerstellung, auch 4433 hatten es gut gemacht und war vorbei. So ein Shit… die Achterliche verpassten wir dito eine Brise von links und die Konkurrenten fuhren davon. Kreuze dann hochinteressant, sehr eng, vor der 1 setzten wir dann auf die richtige Seite und zogen wieder auf Platz 4 vor mit Tuchfühlung zum Dritten 4138 aber im Nacken 4314, die sich verkrautet hatte und vom Letzten auf den nunmehr 5. vorgefahren war. Zweiter waren inzwischen die Meister auf 4433, aber der Vorsprung von 4434 war eigentlich nicht mehr einholbar. 4138 schiftete dann auf den See hinaus, wir blieben an der Uferkante des Burgwalls und da kam es dann frisch, so dass wir auf Platz 3 vorfuhren. Die Angriffe auf dem zweiten Raumschenkel konnten wir dann abwehren und gingen als Dritte hinter 4434, 4433 vor 4138 und 4314 durch das Ziel. Damit war klar – Gesamtdritter. Wir waren und sind sehr zufrieden.
An Land dann tolle Stimmung, tolle Siegerehrung, bei der dem Souffleur des Vortragenden Vorsitzenden der Mund zugetapt wurde….das war Mist, konnte er so gar nicht alle Hackebeile mit rufen, die Paul so verteilte. Was machen wir bloß, wenn Paule mal nich mehr is. Die Jungpieper müssen doch noch ganz schön trainieren, um da ranzukommen.
Sieger wurde 4434 vor 4433 und 4299. 4. dann 4367, 5. 4200, 6. 4288 7. 4314.
Das Tortenbeil des Teterower Segelbäckers ging an Fabi, der beim Anlegen an den Burgwall alle erheiterte, indem er wasserte. Nun wissen wir, was man machen muss, um die Torte zu bekommen. Nach unseren Erinnerungen geht sie seit Jahren an Fabi…;).
Tolle Preise, sogar die Crew der WFL konnte bepreist werden, dank der Firmen Schnepf, Ebert& Ebert u.a. Ein Dank oder viele Danks an das Teterower meist frauliche Landvolk und den Hintergrund und alle die nötig sind, um eine solche herzliche Veranstaltung mit einer sprichwörtlichen familiären Atmosphäre durchführen zu können. Hier fühlt man sich wie zu Hause!!!
Denkt im nächsten Jahr, im 75. Jahr des Piraten an 60. Jahre Herbstregatta am 1.Septemberwochenende mit tollen Tafel- und anderen Spitzen, wie Paul, der ist jetzt schon spitz oder immer noch….
Goode Wind!
Carsten Jansen/Eberhard Steffen Beil 4299 September 2012